Besprechung zu

Klaus Schirmer; Das Husky-Prinzip
Von Leithunden, langen Leinen und Freundschaft in der Team-Führung

ISBN 978-3-527-50981-2
2019, 24,99 €

23. Oktober 2019 Management-Journal.de
Stephan Lamprecht

Management-Journal-Fazit: Fesselnd geschrieben, liefert das „Husky-Prinzip” Führungskräften zahlreiche Hinweise, wie moderne Mitarbeiterführung auch funktionieren kann. Mit Vertrauen, der sprichwörtlichen langen Leine und auch Freundschaft. Ein überaus gelungenes und inspirierendes Buch.

Analogien zwischen Mitarbeiterführung und dem Tierreich zu ziehen, erfreut sich unter Verlagen großer Beliebtheit. Leider verbergen sich dahinter dann oft mühsam gezogene Parallelen ohne rechten Erkenntnisgewinn für den Leser. Das ist beim „Husky-Prinzip” von Klaus Schirmer anders. Denn der Autor schreibt nicht nur unterhaltsam über Führung und Team-Building, sondern führt.

Klaus Schirmer; Das Husky-Prinzip

Ein Autor, der weiß, wovon er schreibt

Klaus Schirmer macht als Führungskraft ganz offensichtlich viel richtig, schließlich wurde sein Unternehmen im Jahr 2017 zu Österreichs bestem Arbeitgeber. Der Mann weiß also, worüber er schreibt. Und er zieht eine wunderbare Analogie zwischen Teams und einem Hundeschlitten.

Und bereits nach wenigen Seiten werden die Leser zustimmend nicken, wenn Schirmer erklärt, wie er auf diesen Gedanken kommt. Denn anders, als es auf Bilder vielleicht wirkt, steuert der Schlittenführer, der Musher, sein Rudel nicht mit Gewalt und Peitsche, sondern allein durch Zuruf. Er gibt zwar die Richtung vor, wie es eine Führungskraft tut, verlässt sich dabei aber auf seinen Leithund. Und der muss selbst entscheiden, wie denn das Kommando „Rechts” zu verstehen ist. Soll er scharf abbiegen, meint der Typ hinter ihm leicht rechts? Zwischen Leithund und dem gesamten Rudel und dem Musher bestehen Vertrauen und ein gegenseitiges Verständnis.

Feiern, Vertrauen, Belohnen

Je tiefer der Leser in das Buch einstiegt, umso klarer wird nicht nur die Analogie. Das Beispiel des Mushers, seiner Art zu führen und sein „Team”, also sein Rudel, zusammenzustellen, bietet tatsächlich eine Schablone für (moderne) Führung.

Es geht um die Motivation, Höchstleistungen zu erbringen, dabei aber die Einzigartigkeit jedes Mitglieds zu respektieren. Genau wie die Huskys erwarten auch die Menschen Anerkennung für ihre Leistung und entsprechende Nähe zum Musher. Und jedes Mitglied des Rudels ist eine eigene Persönlichkeit, was gleichfalls berücksichtigt werden muss.

Das von Klaus Schirmer entwickelte Husky-Prinzip funktioniert ganz offenbar. Denn 10 Jahre vor der Ehrung als bester Arbeitgeber steckte seine Apotheke in einer tiefen personellen Krise, in deren Verlauf ein Leistungsträger nach dem anderen das Unternehmen verließ. Das Buch erzählt auch von diesem Wandel.

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