Besprechung zu

Freudiger, Patrick; Das Phönix-Prinzip
Wege zu neuer Motivation und Exzellenz im Leadership

ISBN 978-3-527-51055-9
2021, 320 Seiten, Hardcover, € 24,99

12. Oktober 2021 Management-Journal.de
Stephan Lamprecht

Management-Journal-Fazit: Ein flott geschriebenes Buch, das ein Konzentrat aus Erfahrungen und Best-Practice-Ansätzen bietet, das aktiv von den Lesern erobert und umgesetzt werden will. Lohnenswert für jede Führungskraft, die über sich selbst nachdenken möchte, ganz unabhängig vom Alter.

Freudiger, Patrick; Das Phönix-Prinzip

Wenn Sie in der Buchhandlung Ihres Vertrauens oder im Online-Shop über das Buch "Phönix-Prinzip" stoßen, lassen Sie es nicht vorschnell liegen. Denn der Autor führt uns mit dem Titel ein wenig auf die falsche Fährte. Denn dieses Buch richtet sich nicht nur an Führungskräfte, die im Laufe ihrer langjährigen Karriere etwas vom Weg abgekommen sind und ihre Motivation eingebüsst haben. Es bietet auch Einsteigern eine Menge Impulse.

Ein Buch nur für die Generation 50+ ?

Die Idee für sein Buch hatte Patrick Freudiger, als er sich intensiv mit Führungskräften unterhielt, die ihren 50. Geburtstag hinter sich haben und seit Jahrzehnten in ihren Positionen arbeiten. Viele unter ihnen stellten fest, dass ihnen das, was heute als "Drive" bezeichnet wird, verloren gegangen ist. In den Gesprächen berichteten sie von Schwierigkeiten, mit den Forderungen der GenY und GenZ umzugehen oder von Problemen im Umgang mit den eigenen Führungskräften. Gefangen in (finanziellen) Zwängen ging so immer weiter die Motivation zurück. "Exzellenz" sieht anders aus.

Also setzte sich Freudiger hin und versuchte die Essenz aus eigener jahrzehntelanger Berufserfahrung und Methoden der bekanntesten Managementvordenker zu gewinnen. Wenn Sie so wollen, bildet dies die Asche, aus der sich die Führungskräfte wie der Phönix wieder erheben sollen.

Nein! Ein flotter Ratgeber für alle Führungskräfte

Ohne Zweifel werden sich Führungskräfte, die gerade erst ihre ersten Erfahrungen sammeln, leichter mit diesem Buch tun. Sie profitieren von Anfang an vom Wissen der Experten.

Alle anderen müssen sich erst von Gewohnheiten wieder lösen, die sie in den vergangenen Jahren angenommen haben. Damit das leichter fällt, setzt Freudiger sprachlich kleine Nadelstiche, die seine Leser wachrütteln. Beispiele: "Gutes Bauchgefühl, oder denkfaul" oder "Schlafwandelnd durchs eigene Leben". So will doch niemand beschrieben werden, oder?

Überhaupt die Sprache: Das Buch ist kurzweilig und packt den Leser direkt. Nicht zuletzt auch, weil in den Beispielen Situationen geschildert werden, die so und ähnlich jedem der Leserinnen bereits begegnet sind (oder noch begegnen werden).

Die knapp 300 Seiten sind indes kein Rezeptbuch, das einen einfachen Weg zur exzellenten Führungskraft beschreibt. Freudiger animiert die Leserinnen zur Reflexion – aber die erfordert eben Zeit und Mut. Zeit, um intensiv über sich selbst nachzudenken und Fragen und Übungen des Buches zu bearbeiten. Und Mut, um sich überhaupt Veränderungen zu stellen und neue Gewohnheiten auch durchzuhalten.

Gerade die älteren Leserinnen stehen vor der Frage, ob sie diesen Mut noch besitzen und die Zeit aufbringen wollen, oder ihren Weg weitergehen, so frustrierend der auch ist. Im Sinne von mehr Zufriedenheit mit dem eigenen Leben liegt die Antwort doch eigentlich auf der Hand, oder?

 

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